Entstehung der Parteien in Deutschland
Die Revolution von 1848 in Deutschland kannte noch keine durchorganisierten Parteien. Politische Persönlichkeiten und informelle Clubs prägten damals die politische Landschaft ( die Persönlichkeiten zeichneten sich durch Kompetenz auf ihrem jeweiligen Gebiet aus ). Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts sind aus diesen losen politischen Bewegungen Parteien geworden.
In Deutschland waren es insbesondere die Konflikte zwischen Kapital und Arbeit und dem zweiten großen Konflikt zwischen Katholizismus und protestantischem “Preußentum” die außerhalb der Parlamente ihre Wurzeln hatten.
Die beiden anderen großen, Parteiströmungen in Deutschland formierten sich eher als Fraktionen innerhalb der frühen Parlamente. Dies waren die Liberalen einerseits, die den Konflikt zwischen Staat beziehungsweise Wirtschaft und Gesellschaft, und andererseits die Konservativen, die Ideale des Obrigkeitsstaates verteidigten.
Zentrum
Das Zentrum wurde 1878 als Partei gegründet und verkörperte die religiösen und konfessionellen Konflikte der deutschen Gesellschaft. Die Katholiken standen nicht nur abseits der preußisch-protestantischen Vorherrschaft im Kaiserreich, sondern wurden auch im “Kulturkampf” unterdrückt und verfolgt
Liberale
Die Liberalen bildeten mit der Deutschen Fortschrittspartei 1861 die früheste Parteienformation. Sie begehrte gegen den preußischen Obrigkeitsstaat auf, wie er von Bismarck in Preußen und im späteren Deutschen Reich repräsentiert wurde. Wenige Jahre später spaltete sich der Liberalismus auf, was für diese politische Bewegung in Deutschland bis in die Gegenwart prägend blieb Sie blieb eine Hochburg von Industrie und Großkapital.
Konservative
Auch die Konservativen zumeist zweigeteilt. Sie repräsentierten die Kräfte des Staates und der besitzbürgerlichen Gesellschaft, Hof und Militär, also die Führungselite des Kaiserreichs zur Verteidigung ihrer eigenen Werte und Besitzständ. Zunächst wurde 1866 die Freikonservative Partei gegründet, in der sich Großindustrie und hohe Bürokratie sammelten, während die Deutsche Konservative Partei, 1876 gegründet, die großagrarischen, protestantischen (das Staatsoberhaupt war Oberhaupt der evangelischen Kirchen) und sozialreaktionären, auch die antisemitischen Strömungen verkörperte.
Diese vier Strömungen – Sozialdemokraten, Katholiken, Liberale und Konservative – bildeten die Grundstruktur der Parteien von der Gründung bis zum Ende des Kaiserreichs 1918. Trotz aller Interessensunterschiede basierte der preußische Obrigkeitsstaat bis zuletzt auf dem losen Bündnis der Liberalen und Konservativen. Katholiken und Sozialisten dagegen standen in Opposition, als “Reichsfeinde” diffamiert.
Quelle: Auszug Bundeszentrale für politische Bildung
Zusammenfassend kann man sagen:
Die Parteien entstanden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Sie sind die Folge des Konfliktes zwischen Kapital und Arbeit und Katholizismus und protestantischem “Preußentum” sowie zwischen Staat ,Wirtschaft und Gesellschaft.
Das Ziel der Parteien war das Volk zu organisieren, gleichzeitig aber auch in Ideologien zu spalten. Letztlich sind Parteien aber nichts anderes als ein Mittel zum Machterhalt der regierenden Klasse ( “tiefer Staat”). Durch die Ideologische Ausrichtung machen Sie es mehr und mehr unmöglich, wichtige Probleme der Gesellschaft vorurteilsfrei zu diskutieren. Das Parteiensystem ist unfähig dringende Lösungen der gesellschaftlichen Probleme zu finden und zu verwirklichen. Das zeigt sich in der heutigen Zeit vor allen in immer größeren Koalitionen verschiedenster beliebiger Parteien. Letztendlich führt das zu Stillstand in der Gesellschaft. Parteien dienen nur dem Machterhalt der führenden handelnden Personen und nicht der Durchsetzung des Willen der Mehrheit des Volkes